Der Rainbowflash in Hamburg war auch 2011 wieder ein voller Erfolg. Rund 500 Menschen waren zum Rathausmarkt gekommen, um gemeinsam bunte Luftballons mit Botschaften gegen Homophobie und Transphobie in die
Welt zu schicken.
Die Senatorin für Justiz und Gleichstellung, Jana Schiedek, sprach ein Grußwort. Weitere Hamburger Politikerinnen und Politiker haben an der Aktion teilgenommen - wie Gaby Dobusch (SPD), Kersten Artus (Die Linke), Christian Röbcke (LSU), Philipp Sebastian Kühn (SPD), Martina Kaesbach (FDP) und Arne Platzbecker (Schwusos).
Der LSVD Hamburg, der den Rainbowflash deutschlandweit koordiniert und in Hamburg zusammen mit dem russischen Rainbowflash-Initiator Wanja Kilber organisiert hat, erinnerte an die Menschenrechtssituation von Lesben und Schwulen in anderen Ländern. Es gibt immer noch rund 70 Verfolgerstaaten mit homophobem Strafrecht; in sieben Ländern (Iran, Nigeria, Sudan, Jemen,
Mauretanien, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate) werden homosexuelle Handlungen mit der Todesstrafe belegt. In Uganda ist die geplante Wiedereinführung zwar vorerst vom Tisch - nicht zuletzt dank weltweiter Solidarität - doch die Situation für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender ist weiterhin lebensbedrohlich.
Aber auch in Deutschland gibt es noch viel zu tun: Der Staat kann so lange nicht mit voller Glaubwürdigkeit gegen Homophobie eintreten, ehe er Lesben und Schwule nicht rechtlich gleichstellt. Der LSVD fordert deshalb eine Ergänzung des Gleichheitsartikels im Grundgesetz um das Merkmal der "sexuellen Identität". Auch die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, unterstützt diese Forderung. Gleiche Rechte sind notwendige Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben. Unser Grundgesetz braucht ein klares Bekenntnis gegen Homophobie!
Die Aktion auf dem Rathausmarkt wurde von einem breiten Bündnis getragen und finanziell unterstützt. Zahlreiche Hamburger Initiativen und Organisationen hatten zur Teilnahme aufgerufen.
Rainbowflash gegen Homophobie und Transphobie fanden in diesem Jahr in 22 deutschen Städten statt, darunter Hamburg, Berlin, Köln, Dresden, Lübeck, Hannover, Mainz, Stralsund. Stuttgart, Nürnburg. Außerdem in Brno, Singapur, Almaty, Moskau, St. Petersburg, Kiew, Odessa, Tomsk, Minsk, Karmiel und vielen anderen Städten der Welt.